Was ist die Kunsttherapie?
Die Kunsttherapie stellt eine Form der Therapie dar, welche künstlerische Mittel zur Verbesserung des emotionalen wie auch geistigen Wohlbefindens einsetzt. Sie grenzt sich von anderen Therapieformen dadurch ab, dass sie eine dritte Komponente in die Beziehung zwischen Therapeuten und Patient einbezieht – das künstlerische Medium („Werk“).
Die Methode basiert auf der Überzeugung, dass kreativer Ausdruck durch Bilder, Bewegung und Musik ein wirksames Mittel zur Kommunikation und Heilung sein kann, aber auch eine Möglichkeit, die eigenen Gefühle auszudrücken und etwas Neues auszuprobieren. Es geht nicht darum, ein Kunstwerk zu schaffen, sondern einen Zugang zur eigenen inneren Welt zu finden. Die Ziele der Kunsttherapie umfassen das Erkennen und Bewerten der eigenen Gefühle, die Steigerung des Selbstwertgefühls, die Förderung der Selbstwirksamkeit sowie die Eröffnung neuer Lösungswege im Alltag.
In der Kunsttherapie werden verschiedene, staatlich anerkannte Fachrichtungen unterschieden, darunter Gestaltungs- und Maltherapie, Bewegungs- und Tanztherapie, Drama-/Sprachtherapie, intermediale Therapie und Musiktherapie. Die lösungsorientierte Maltherapie (LOM) ist eine Methode der Mal- und Gestaltungstherapie, die auf der humanistischen Psychologie von Carl Rogers basiert.
Lösungsorientierte Maltherapie
Bilder begleiten zahlreiche Denkprozesse im menschlichen Gehirn. Sie prägen unser Gedächtnis, unsere Gedanken und Gefühle sowie die damit verbundenen Erinnerungen. Dies hat einen direkten Einfluss auf unsere Befindlichkeit.
Bettina Egger und Jörg Merz haben auf der Grundlage dieser und vieler Jahre der Forschung und Beobachtung die Methode des lösungsorientierten Malens (LOM®) entwickelt. Im Laufe der Jahre kristallisierte sich heraus, welche Faktoren beachtet werden müssen, damit das gemalte Bild heilend und wirksam wird. Es wurde festgestellt, dass ein moderates Maltempo, die Erstellung einfacher, klar konturierter Bildkompositionen sowie die vollständige Flächenabdeckung von entscheidender Bedeutung sind. In der therapeutischen Praxis wird häufig ein mental gespeichertes Bild rekapituliert und gemalt, beispielsweise im Kontext eines Traumas. Sollte kein spezifisches Bild vorhanden sein, wird eine metaphorische Darstellung verwendet, um Emotionen, Gedanken oder kognitive Prozesse zu visualisieren. Diese strukturierte und präzise Bildarbeit eröffnet die Möglichkeit, dysfunktionale und belastende Erinnerungsbilder durch neu generierte, störungsfreie Imaginationen zu ersetzen. Emotionale Veränderungen werden durch die Modifikation im und am Bild ermöglicht, indem das Bild in Ordnung gebracht wird.
Die lösungsorientierte Maltherapie ist eine Fachrichtung der Mal- und Gestaltungstherapie, die sich von anderen kunsttherapeutischen Methoden dadurch unterscheidet, dass sie sich nicht auf den Ausdruck, sondern auf den Eindruck, die Wirkung richtet. Dieser Methode liegt eine humanistische Psychologie zugrunde, bei welche den Wert der Person und des Bildes sowie die aktive Begleitung des bildnerischen Prozesses und die Beziehung zwischen Therapeuten und Klient von zentraler Bedeutung sind.
Mit dem LOM lassen sich verschiedene Themen effektiv bearbeiten, darunter Symptome, Wünsche, Träume, Beziehungen, Entscheidungen, Trauma und Kognitionen.